Adivasi-Ethnien in Indien

Adivasi heißen die Ureinwohner Indiens und es gibt mehrere Stammesvarianten von ihnen.

Adi

Die Ethnie der Adi gehört zu den größten Gruppen der Adivasi (Ureinwohner) Indiens. Bis heute leben sie vor allem in den südlichen Ausläufern des Himalaya im heutigen Bundesstaat Arunachal Pradesh, im Nordosten Indiens. Sie sprechen ihre eigene Sprache, die auch Adi genannt wird. Die Bezeichnung „Adi“ für die Gruppe lässt sich aus dem Assamesischen herleiten. Es bedeutet soviel wie „Hügel“ oder „Bergspitze“ und bezeichnet die Menschen, die an den südlichen Ausläufen des Himalaya leben.

Ursprünglich besaßen die Adi animistische Glaubensformen (Donyio-Polo), die aber zunehmend durch den tibetischen Buddhismus beeinflusst werden. Allerdings haben sich einige kulturelle Eigenheiten, beispielsweise in Ritualen, Zeremonien, Festen und Tänzen zu spezifischen Anlässen wie Hochzeiten oder bestimmten Jahreszeiten erhalten.

Apatani

Apatani Frau mit den typischen Nasenscheiben in Ziro

Eine weitere Ethnie in Arunachal Pradesh, die zu den Adivasi gehört sind die Apatani. Die meisten Apatani leben bis heute im Ziro Tal und ihre Population wird auf ca. 26.000 geschätzt. Auch diese Ethnie verfügt über eine eigene Sprache, die zur Familie der sino-tibetischen Sprachen gehört. Die Apatani gehören größtenteils animistischen Glaubensformen an, die oft als Donyio-Polo bezeichnet werden.

Auch in Formen der Landwirtschaft, Kleidung, Festen, Körperschmuck und ihrer spezifischen Lebensweise haben sich uralte Traditionen erhalten, die bis heute die einzigartige Identität der Apatani ausmachen. Die UNESCO erklärte das Apatani Tal, wie das Ziro Tal auch genannt wird, vor kurzem zum Weltkulturerbe, um die besonders ökologische Landwirtschaft der Apatani auszuzeichnen.

Treffen Sie die Apatani sowie 16 weitere Ethnien Nagalands!

Naga

Stammesvater der Angami Naga auf dem Hornbill Festival in Nordostindien

Naga ist eine Sammelbezeichnung für mehr als 30 indigene Bevölkerungsgruppen, die im nordöstlichen Bundesstaat Nagaland, aber auch in angrenzenden Regionen Indiens und sogar in Myanmar leben.

Ihre Gesamtzahl wird aktuell auf etwa 4 Millionen geschätzt und auch sie werden zur Kategorie der Adivasi gezählt. Insgesamt existieren mehr als 30 Naga-Sprachen, über 60 Dialekte und sie alle gehören zur sino-tibetischen Sprachfamilie.

Genauso vielfältig wie die Sprachen der Subgruppen der Ethnie, so sind es auch ihre Kulturen und Religionen. Die Naga sind allgemein besonders bekannt für ihre auffällige Kleidung, ihren Körperschmuck und Kopfbedeckungen aus Horn und Knochen.

Santhal

Die Ethnie der Santhal oder auch Santali gehört zu den größten Adivasi Gruppierungen in ganz Indien. Sie leben vor allem in den schwer zugänglichen Wald- und Gebirgsregionen in den indischen BundesstaatenWestbengalen, Bihar, Jharkhand, Assam und in Orissa. Die Sprachen der Santhal variieren von Region zu Region und sind entfernt mit Vietnamesisch und einigen Khmer-Sprachen verwandt.

Der am weitesten verbreitete Dialekt ist das sogenannte Santali. Auch diese Gruppe setzt sich aus einer Vielzahl multireligiöser und multikultureller Subgruppierungen zusammen. Speziell im heutigen Orissa macht diese Ethnie einen großen Teil der indigenen Bevölkerung aus.

Religiöse Zeremonien und eine spirituelle Atmosphäre … eine Top-Führung erwartet Sie auf dieser Reise!

Munda

Auch die Ethnie der Munda gehört zu den großen Adivasi Gruppen der Bevölkerung im Bundesstaat Orissa. Ihre Population in ganz Indien wird insgesamt auf ungefähr 9 Millionen geschätzt. Die meisten sprechen Mundari als Muttersprache, verwandt mit dem Santali und ein Dialekt der austroasiatischen Munda Sprachen. Ein Großteil der Ethnie gehört der Sarna Religion an, einer spezifischen Form der Naturverehrung.

Allerdings gibt es eine zunehmende Zahl christlicher Konvertiten. Die Munda selbst unterscheiden einander anhand von Nachnamen bzw. Clannamen, die Aufschluss über die exakte regionale Herkunft der einzelnen Munda Subgruppierungen geben.

Bonda

Bonda

Die schätzungsweise 12.000 Bonda leben schon seit Jahrtausenden vornehmlich im südwestlichen Teil des indischen Bundesstaates Orissa. Die Ethnie ist eine der ältesten und zugleich eine der am stärksten diskriminierten und marginalisierten in ganz Indien. Sie sprechen Remo, einen Dialekt der Munda Sprache, die zur Familie austroasiatischen Sprachen gehört.

Im Unterschied zu vielen anderen Ethnien Indiens, zeichnet sich diese besonders durch die privilegierte soziale und kulturelle Stellung der Frauen innerhalb der Gemeinschaft aus. Wie auch andere Adivasi, sind kulturelle und religiöse Alltagspraxen und die einzigartige Lebensweise der Menschen zunehmend äußeren Einflüssen ausgesetzt, die Veränderungen bewirken.