Blauer Pfau in Indien
Der Blaue Pfau, der zu der Ordnung der Hühnervögel gehört, stammt vom indischen Subkontinent. Die männlichen Tiere gelten als die ältesten Ziervögel des Menschen, die z.B. schon in der griechischen Antike Erwähnung fanden.
Die Schleppe der Männchen besteht aus sehr stark verlängerten, bis eineinhalb Meter langen Oberschwanzdeckfedern. Diese können zu einem fächerförmigen Rad aufgestellt werden. Die plastisch leuchtende Federzeichnung von großen, blau irisierenden „Augen“ soll Fressfeinde abschrecken, die diese als Augen von großen Säugetieren interpretieren sollen. Wenn dies nicht genügt, um einen Angreifer in die Flucht zu schlagen, setzt der Hahn die gefächerten Schwanzfedern in eine laut rasselnde Bewegung.
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Auch während der ausgiebigen Balz schlägt der männliche Pfau sein Rad und präsentiert seinen prächtigen Federfächer. Dabei lässt er wiederholt seine Federn erzittern, die ein lautes Raschelgeräusch erzeugen. Er kehrt der Henne mehrmals den Rücken zu, sobald sie sich ihm nähert. Dieses eigenartige Verhalten wiederholt sich solange, bis sich die Henne vor dem Hahn niederlegt und er sie in Hühnermanier begattet.
Das Schimmern der Federstrahlen wird durch eine feine kristallähnliche Struktur erreicht, die gitterförmig aufgebaut ist. Diese umgibt die Federenden und ist so angeordnet, dass sie Licht, ähnlich schillernder Seifenblasen oder Ölflecken auf Wasserpfützen, in unterschiedlichen Winkeln reflektieren. Früher bildeten die »Pfauenfedern« einen wichtigen Exportartikel, die Ausfuhr wurde aber von der indischen Regierung verboten, um die Vögel nicht zu gefährden.
Beide Geschlechter tragen eine kleine Federkrone auf dem Scheitel. Die Hähne sind mit Schwanzschleppe etwa zwei Meter lang und wiegen vier bis sechs Kilogramm. Die Hennen sind im Vergleich zum Hahn kleiner und wesentlich unauffälliger gezeichnet, ihre Körperlänge liegt bei nur etwa einem Meter. Sie wiegen zwischen 2,7 und 4 Kilogramm. Ihr Gefieder ist überwiegend grünlich-grau. Die Weibchen sind schleppenlos.
Da sich der Pfau leicht zähmen lässt, wird er von vielen Indern als Haustier gehalten. Es ist sehr wachsam und sein greller Schrei warnt die Bauern vor Schlangen oder Tigern. Mit seiner Vorliebe für junge Kobraschlangen gilt der Pfau als Schlangenkiller und hält so viele Höfe von diesen Giftschlangen frei.
In Indien hat der Pfau eine besonders wichtige Rolle und ist in zahlreichen Mythen zu finden. Er ist ein heiliges Tier und gleichzeitig der Nationalvogel. Sein Schrei soll Regen ankündigen (minh-ao = Regen kommt). Außerdem sagt man dem Pfau nach, er komme heraus und tanze, wenn er Wolken und Regen sieht. Deshalb wird Indra als Gott des Regens auch in manchen Darstellungen als Pfau gezeigt. Pfaue finden sich auch heute noch in indischen Tempeln.
Doppelhornvogel in Indien
Der Doppelhornvogel gehört mit einer Länge von max. 130 cm, einer Flügelspannweite von bis zu 150 cm und einem Gewicht von max. 4 kg zu den größten Nashornvögeln (Bucerotidae) Asiens. Weibchen sind kleiner und leichter als die Männchen. Beiden Geschlechtern gemein ist der sehr große Schnabel mit seinem hornartigen Aufsatz.
Doppelhornvögel kommen von Indien über Nepal bis hin nach Südostasien und Sumatra vor. In Indien findet man die Vögel vor allem im Westen, z.B. in den Westghats. Diese typischen Waldbewohner versammeln sich häufig in größeren Gruppen an bevorzugten Futter- bzw. Fruchtbäumen, z.B. an wilden Feigen. Da sie die Früchte zumeist im Ganzen verspeisen und der Samen dabei die Verdauung unbeschadet übersteht, dienen diese großen Vögel als wichtige Samenverteiler des Waldes. Bei der Futtersuche in den Baumkronen werden oftmals auch kleinere Tiere wie Insekten, junge Vögel und Echsen erbeutet.
Während der Brutsaison (Januar bis April) werden Doppelhornvögel ziemlich laut; lange, ausgedehnte Duette der beiden Altvögel sind dabei keine Seltenheit. Hat sich ein Paar gebildet, so bleibt es ein Leben lang zusammen.
Die Nester werden in großen, hohen Bäumen errichtet, wo sich die Weibchen geeignete Höhlen und Nischen suchen, die z.T. noch erweitert werden. In der Bruthöhle werden vom Weibchen zwei bis vier Eier abgelegt. Nach der Eiablage, mauert sich das Weibchen aus einer Mischung aus Nahrung, Holzteilen und Kot in seiner Bruthöhle ein. Lediglich ein schmaler Spalt bleibt offen. Durch diese Öffnung wird die Brut und das Weibchen vom Männchen mit Nahrung versorgt. Nachdem die Jungvögel nach etwa 16 Wochen flügge geworden sind, öffnet das Weibchen die Bruthöhle. Sie hämmert dabei das Mauerwerk mit ihrem Schnabel auf.