Indisches Curry kann ganz unterschiedliche Farben annehmen - es kommt dabei immer auf die Gewürzmischung an.

Wenn Reisen durch den Magen geht: Indische Küche für zu Hause

Die farbenfrohe indische Küche nutzt allerlei Gewürze und sorgt für besondere Geschmackserlebnisse
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Von den Küsten des indischen Ozeans bis zu den Gipfeln des Himalayas – Indien ist ein Land der Extreme und bietet Touristen besonders abwechslungsreiche Reiseziele. Nicht weniger vielseitig zeigt sich die indische Küche, die – in den heimischen vier Wänden genossen – durchaus das erste Fernweh stillen kann. Traditionelle Rezepte liefern hier einen köstlichen Vorgeschmack auf spätere Landesbesuche – doch was zeichnet Indiens Nationalküche eigentlich aus?

Reis: köstliche Grundlage für viele Gerichte

Ob Curry, Tandoori-Gericht oder Biryani – bei fast allen indischen Rezepten dient Reis als Grundlage und Sättigungsbeilage. Traditionell wird Basmatireis serviert, doch der multikulturelle kulinarische Einfluss macht Lust auf Experimente: auch andere Reissorten eigenen sich gut als Begleiter indischer Lieblingsrezepte. Die Auswahl ist riesig – immerhin werden weltweit aktuell rund 8.000 Reissorten kultiviert. Diese gängigen Sorten passen besonders gut zu indischen Rezepten:

Basmatireis

Diese Reissorte ist am Fuße des Himalaya-Gebirges heimisch und wird vornehmlich in Indien und Pakistan angebaut. Er entwickelt beim Kochen ein charakteristisches blumiges Duft-Bouquet und besticht durch seine lockere Konsistenz. Aufgrund möglicher Schadstoffe sollten die Produkte vorher genau gecheckt werden. Diese Tabelle von Vergleich.org hilft dabei, sich einen Überblick zu verschaffen.

Patna-Reis

Ihren Namen erhielt die Reissorte von der nordindischen Stadt Patna, aktuell wird sie in vielen Ländern der Erde produziert. Patna-Reis ist ein Langkornreis mit fester Struktur, der sich für Gerichte eignet, in denen eine körnige Konsistenz von Vorteil ist.

Parboiled Reis

„Parboiled“ steht für „partially boiled“ (teilweise gegart) und beschreibt die Verarbeitung der Reiskörner nach der Ernte. Bevor sie durch Schleifen von der Schale befreit werden, werden sie Dampf ausgesetzt, der sie vorgart. Dabei lösen sich die Nährstoffe der Randschichten und dringen in den Kern des Korns. Parboiled Reis enthält deshalb auch nach dem Schälen im Vergleich zum weißen Reis mehr B-Vitamine, Eisen und Zink.

Vollkornreis

Vollkorn bezeichnet hier keine Sorte, sondern die Behandlung des Korns nach der Ernte. Im Gegensatz zu weißem Reis werden beim Vollkornreis die äußeren Schichten des Korns nicht durch Polieren entfernt, sodass das volle Spektrum an Mineralstoffen und Vitaminen erhalten bleibt. Gleichzeitig zeichnet sich der braune Reis durch ein nussiges Aroma aus. Auch den klassischen Basmatireis erhalten Indien-Fans heutzutage als Vollkorn-Variante. Andere interessante Vollkorn-Sorten sind der rote Camargue-Reis oder violetter Reis.

Eine Welt voller Gewürze

Die Vielfalt an Gewürzen bestimmt die indische Küche
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Richtig authentisch schmecken indische Gerichte nur mit den passenden Gewürzen. Stilecht, aber hierzulande eher ungewöhnlich, sind die folgenden Mischungen und Zutaten:

Garam Masala

Der Name der indischen Basis-Gewürzmischung bedeutet „heißes Gewürz“ und beschreibt seine Wirkung in der ayurvedischen Gesundheitslehre. Seine Komponenten wie Zimt, Nelken, Kardamom und Pfeffer sollen den Stoffwechsel anregen und phlegmatische Charaktere motivieren. Je nach Gericht wird die Mischung individuell verändert und mit weiteren Gewürzen abgerundet: so sorgt Fenchel für eine gute Bekömmlichkeit, Koriander verleiht exotische Würze und Chili sorgt für die typische Schärfe der indischen Küche.

Kreuzkümmel

Selbst wer Kümmel hasst, kann Kreuzkümmel lieben. Denn die würzigen Samen gehören zwar derselben Familie (Doldenblütler), aber einer anderen Pflanzengattung an als der deutsche Kümmel und erzeugen deshalb einen unvergleichbaren Geschmackseindruck. Das warme Aroma des Kreuzkümmel assoziiert der europäische Gaumen sofort mit der orientalisch-asiatischen Küche. Besonders dominant erscheint es in der indischen Küche bei den Papadams, den frittierten Fladen aus Linsenmehl.

Tamarinde

Tamarinden, auch „indische Datteln“ genannt, sind die Schoten des Tamarindenbaums. Ihr säuerliches Fruchtmarkt bestimmt das typische Aroma der Tamarindensauce, die gern zu in Kichererbsen-Teig frittiertem Gemüse (Pakoras) oder gefüllten Teigtaschen (Samosas) gereicht wird. Auch die indische Mulligatawny-Hühnersuppe braucht Tamarindenpaste für das authentische Geschmackserlebnis.

Klassiker der indischen Küche

Klassiker der indischen Küche
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Viele Gourmets genießen jahrelang ihr Lieblings-Gericht im lokalen Indien-Restaurant, ohne sich je zu fragen, wie es zubereitet wird. Der Grund: Die Gewürzvielfalt suggeriert besonders komplexe Rezepte – dabei sind viele indische Klassiker in wenigen Schritten auch in der heimischen Küche nachgekocht. Anfänger sollten mit einem der folgenden Rezepte starten:

Tandoori Chicken

Für den indischen Klassiker werden Hähnchenschenkel in einer Garam-Masala-Gewürzmischung und Joghurt mariniert, bevor sie im Holzofen gegrillt werden. Wer das Gericht zuhause nachkochen will, kann wahlweise den Grill oder den Backofen dazu nutzen. Das zart-würzige Hähnchenfleisch genießt man anschließend mit Reis, frischem Salat und traditionellen Dips.

Chana Masala

Gerade für Veganer und Vegetarier hält die indische Küche viele potenzielle Lieblingsgerichte bereit. Chana Masala ist ein Curry auf der Basis der traditionellen Würzmischung Garam Masala und Kichererbsen. Nachdem das Gewürz in Öl angeröstet wird, kommen Tomaten und Kichererbsen hinzu. Die Sauce braucht keine Sahne zur Bindung – eine sämige Konsistenz wird durch das Pürieren eines Teils der Hülsenfrüchte erreicht.

Saag Paneer

Hier verleihen Zwiebeln, Knoblauch und Garam Masala dem grünen Blattgemüse ein exotisches Flair. Ergänzt wird das Gericht durch Paneer, dem typisch-indischen Frischkäse. Er lässt sich leicht selbst herstellen, indem man Milch mit Zitronensaft aufkocht und durch ein Mulltuch abseiht. Mit einem Topf beschwert ergibt die Masse nach einigen Stunden einen schnittfesten Käse, der Currygerichte und Salate ergänzt.

Raita

Dieser Joghurtdip ist die indische Version des griechischen Zazikis. Die Basis bilden Joghurt und Gurken, die mit Koriander, Kreuzkümmel, Senfsaat, Salz und Minze abgeschmeckt werden. Ergänzen lässt sich Raita durch gewürfelte Zwiebeln, gebratene Okraschoten oder Ananasstückchen.

Naan

Kein indisches Gericht kommt ohne das gesäuerte Fladenbrot aus, denn authentisch nutzt man es anstelle von Löffel oder Gabel. Für die Zubereitung wird Weizenmehl mit Joghurt und Salz vermischt – wer es selbst probieren will, kann zusätzlich Backpulver verwenden. Naan-Brot wird über der offenen Glut im traditionellen Holzkohleofen, dem Tandur, gebacken. In deutschen Küchen können sich Hobbyköche mit einer Pfanne behelfen, in der sie die Fladen in wenig Fett ausbacken.

Fazit: Mit indischer Küche die Vorfreude auf die Indienreise steigern

Vom nordindischen Lammfleischgericht bis zum Kokosmilch-Fischcurry aus Goa – Indiens immense geografische Ausdehnung spiegelt sich auch in seiner vielfältigen Landesküche wider. So exotisch sie auch schmecken, so leicht lassen sich viele Rezepte in der heimischen Küche nachkochen und das Fernweh bis zum nächsten Urlaub überbrücken.

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