Architektur in Indien

Kloster Likir

In der Architektur und Kunst in Indien spiegelt sich sowohl die kulturelle und religiöse Vielfalt des Landes, als auch dessen historische Entwicklung wieder. In Regionen im heutigen Pakistan, Punjab oder Gujarat wurden Überreste der Industal-Zivilisation (ca. 2.500 v. Chr.) entdeckt, bei denen vor allem Holz, Lehm und gebrannte Ziegel als Baumaterialien verwendet wurde.

Zu den ältesten vollständig erhaltenen Bauwerken Indiens sind buddhistische Stupas. Jeder Teil eines Stupas hat eine individuelle Bedeutung und als Ganzes soll er den Weltenberg Meru darstellen. Besonders bemerkenswert ist der große Stupa von Sanchi aus dem 3. Jahrhundert vor Christus, im heutigen Bundesstaat Madhya Pradesh.

Tempel und Klöster in Indiens Nordosten …

Fathepur Sikri

Zeitgleich entwickelte sich neben der beeindruckenden buddhistischen auch die vielseitige jainistische Architektur. Diese zeichnet sich besonders durch ihre offenen und von Licht durchfluteten Räume, sowie filigranen und kunstvollen Steinmetzbearbeitern aus.

Zu den wohl bekanntesten und schönsten Beispielen dieser Baukunst gehört der Tempel von Ranakpur, in Rajasthan, aus dem 15. Jahrhundert. In der hinduistisch geprägten Tempelarchitektur kristallisieren sich ab dem 7. Jahrhundert nach Chr. mit der Zeit zwei verschiedene Architekturstile heraus. In Nordindien dominiert der sogenannte Nagara-Stil, während man in Südindien überweiegend den Dravida-Stil vorfindet.

Indo-islamische detailverliebte Architektur in Madurai …

Taj Mahal

Mit dem Vordringen des Islam entstand ab dem 12. Jahrhundert die sogenannte indo-islamische Architektur. Sie kombiniert Elemente der hinduistisch und muslimisch geprägten Architektur zu einer völlig neuen und einzigartigen Baukunst. Das Taj Mahal in Agra ist das weltweit bekannteste Beispiel dafür. Auch die Briten und andere europäische Kolonialmächte hinterließen ihre Spuren in der Architektur Indiens.

Bis heute prägen pompöse Kolonialbauten das Stadtbild der großen Metropolen, wie Mumbai, Chennai oder Kalkutta. Die Verschmelzung indischer und europäischer Architektur brachte im Laufe der Zeit einen weiteren neuen Stil, die sogenannte indo-sarazenischen Architektur, hervor. Beispiele für moderne Architektur in Indien bieten vor allem der Bahai Tempel in Neu-Delhi in Form einer Lotusblüte oder der Campus des Indian Institute of Management in Ahmedabad (Gujarat).

Tempel der Jain-Religion in Ranakpur …