— Reisedatum: 11. – 21.04.18 —
Wie stellen Sie sich den Bundesstaat Rajasthan vor? Meine Vorstellungen waren: Wüste, Kamele, wunderschöne Paläste und feuerrote Turbane. Das konnte ich auf meiner Reise im April dann auch wirklich erleben. Aber ich bekam noch viel mehr Eindrücke von Rajasthan. Beeindruckt hat mich gleich am Anfang die Shekhawati-Region mit ihren wunderschönen Havelis. Was für mich zu einer Rajasthanreise ebenso gehört, sind definitiv ein Besuch der Wüstenstadt Jaisalmer und ein Kamelritt in der Wüste Thar.
Haben Sie gewusst, dass Rajasthan auch eine Bergstation hat? Der Ort Mount Abu mit britischem Flair liegt im Aravalligebirge auf einer Höhe von 1.153 m. Am Ortsrand befindet sich der Nakki-See umgeben von den Erhebungen der grünen Bergregion. Ebenfalls hier zu entdecken ist die aus meiner Sicht romantischste Stadt Indiens – Udaipur. Grandios sind die Palastanlage, der schöne Park „Haus der Freundinnen“ und die Seelandschaft. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der Aufenthalt in Karauli. Hier war ich Gast bei der einstigen Maharadscha-Familie. Das Ambiente war königlich und das Gespräch mit der Familie außerordentlich interessant.
Eindrücke von der Reise: Das haben wir erlebt!
- Kamelausritt in den Sonnenuntergang in der Wüste Thar bei Jaisalmer
- Havelis sind ehemalige Wohn- und Geschäftshäuser in der Shekhawati-Region. Die Havelis haben je nach Größe einen oder auch mehrere Innenhöfe. In den bis zu drei Stockwerken hohen Gebäuden wohnten die Familienangehörigen und der untere Teil diente als Warenlager. Die kleinen Fenster zur Straße sind mit Holzläden versehen und die Außen- und Innenfassade waren meisterhaft dekoriert und bemalt.
- Das Junagarh-Fort befindet sich im Zentrum der Stadt Bikaner. Eines der Glanzstücke ist der Audienzsaal, welcher mit Spiegeln, Einlegarbeiten und Goldmalereien verziert ist. Bikaner selbst wird aufgrund der rosa Sandsteinfassaden in der Altstadt auch als Rosarote Stadt bezeichnet.
- Turban – Sinnbild Rajasthans und ein Ausdruck des Trägers von Respekt und Ehre. Muster und Farben sind abhängig von der Jahreszeit, aber auch vom Anlass. Der Turban kann auf verschiedenste Arten gewickelt werden.
- In Deshnoke befindet sich der Karni-Mata-Tempel. Diesen Tempel habe ich mit etwas Bedacht betreten, denn hier wird die Ratte verehrt. Betritt man diesen Tempel, ist die Verehrung der Ratte definitiv erkennbar. Mit Überziehern an den Füßen war ich bemüht auf keinen der Nager zu treten. Was dann passierte, soll mir Glück bringen, denn ich habe die dort einzige weiße Ratte entdecken können. Gut für das Karma!
- Das Fort Meherangarh thront auf einem Felsgrat hoch oben über Jodhpur. Von hier habt ihr einen grandiosen Blick auf das Häusermeer der Stadt und die Umgebung.
- Blick auf die Stadt Jodhpur mit den blau getünchten Häusern. Jodhpur lag an der einstigen Karawanenroute zwischen Delhi und den Hafenstädten von Gujarat. Dadurch erblühten die Stadt und die Macht der Rajputenfürsten.
- Auf traditionelle Art bewässert dieser Bauer seine Felder.
- In Indien gibt es nicht nur himmlische Götter, sondern es werden auch Menschen oder wie in diesem Fall ein Motorrad – eine Bullet – verehrt. Im Schrein Om Banna können Sie die heilige Royal Enfield Bullet sehen. Täglich halten hier viele Reisende, um für eine sichere Weiterreise zu beten.
- So eine grüne schöne Stadt habe ich in Rajasthan wirklich nicht erwartet. Der Bergort Mount Abu mit seinem Naki-See liegt sehr idyllisch in der Bergregion. Dass hier die Engländer in den Sommermonaten Abkühlung und Entspannung suchten, ist im Stadtkern immer noch erkennbar. Im Zentrum befinden sich der Poloplatz sowie eine christliche Kirche und es sind noch viele Villen im Kolonialstil zu sehen.
- Fasziniert und oft auch mit staunend offenem Mund stand ich im Jain-Tempel in Ranakpur. Die vielfältige Marmor- und Skulpturenkunst ist überwältigend. Ein Priester zeigte mir einige der versteckten Besonderheiten im Chaumukh-Tempel.
- Ja, auch dieses Landschaftsbild gehört zum Bundesstaat Rajasthan. Die Kumbhalgarh Festung ist von einer 12 km langen Mauer umgeben. In der Festung selbst ist nicht viel von der einstigen Pracht erkennbar, aber dafür habt ihr einen grandiosen Blick auf die wild zerklüftete Landschaft. Außerdem war es für mich interessant, mehr über die damaligen Verteidigungsarten zu erfahren. Diese waren sehr raffiniert!
- Im Auftrag der Majestät führte der Weg James Bond nach Udaipur und er verbrachte hier eine romantische Nacht mit dem Bondgirl. Udaipur wird aber nicht deshalb als die romantischste Stadt ganz Indiens bezeichnet, sondern sie erhält diesen Titel wegen ihrer sehenswerten Altstadt, dem faszinierenden Palast, dem Pichola-See mit der Jag Mandir-Insel und der schönen Bergkulisse.
- Ein schöner ruhiger Kontrast in Udaipur ist der Besuch im Saheliyon-ki-Bari, auch bekannt unter dem Namen „Haus der Freundinnen“. Dieser kleine Park ist wunderschön mit Wasserspielen, Pavillons und einem Lotusteich angelegt. Es war ein Lustgarten der Maharadschas, welche sich hier mit ihren Konkubinen trafen.
- Markttag in Udaipur. Am Morgen wird das Gemüse und Obst angeordnet und man hofft auf einen guten Verkauf.
- Im hinduistischen Wallfahrtsort Pushkar nahm ich selbst an einer Puja-Zeremonie an den Ghats des heiligen Sees teil. Ein Brahmane (Priester) erklärte mir das Ritual mit seinen 14 unterschiedlichen Sequenzen, das von den Hindus täglich praktiziert wird.
- Der Keoladeo-Ghana-Nationalpark bei Bharatpur zählt zu den bedeutendsten Vogelschutzgebieten überhaupt und gehört zum UNESCO-Welterbe. In der Monsunzeit tummeln sich an den Seen viele Wasservögel und in den Wintermonaten legen hier bis zu 100 Zugvogelarten aus nordasiatischen Gebieten wie Japan und Sibirien einen Stopp ein.
Eure Konstanze Sturm