Indiens Ethnien

Indiens Ethnien

Indien ist nicht nur ein multikulturelles und multireligiöses, sonder zusätzlich auch ein multiethnisches Land. Die indoarischen, dravidischen und mongolischen Gruppen sind die größten Ethnien Indiens. Sie sind in sich selbst sehr unterschiedlich und neben ihnen existieren eine Vielzahl von anderen ethnischen Gruppen in Indien, die zu keiner dieser großen Gruppen gehören.

So beispielsweise die Adivasi („Ureinwohner“), die als indigene Bevölkerung oder von der indischen Regierung auch als Scheduled Tribes („verzeichnete Stämme“) bezeichnet werden.

Während einer Indien-Reise werden Sie Angehörige sowohl der großen, als auch einiger kleiner Ethnien begegnen. Im folgenden werden sie kurz vorgestellt.

Indoarier

Die Ethnie der Indoarier leitet ihre Herkunft aus den, zunächst mündlich überlieferten und später schriftlich fixierten, vedischen Texten ab. In diesen Texten ist die Rede von einem Hirtenvolk, dass zum Ende der Industal-Zivilisation um 1.500 v. Chr. aus Persien auf den indischen Subkontinent wanderte. Dieses Hirtenvolk wird sowohl in Sanskrit, als auch im Persischen „Arya“ genannt. Heute gehören ungefähr 70% der indischen Bevölkerung zu der indoarischen Ethnie, deren Zusammengehörigkeit sich vor allem durch die gemeinsame indoarische Sprachfamilie ausdrückt. Dazu gehören beispielsweise Sprachen, wie Sanskrit, Hindi oder Marathi. Diese Sprachen dominieren besonders in den nördlichen Regionen in Indien.

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Draviden

Die Ethnie der Draviden ist jene Urbevölkerung Südindiens, auf die das Hirtenvolk der Indoarier bei ihrer Wanderung über den Subkontinent traf. Bei ihren heutigen Nachkommen ist es ähnlich wie bei der Gruppe der Indoarier. Zur Ethnie der Draviden gehört, wer eine der dravidischen Sprachen spricht wie zum Beispiel Malayalam, Telugu und Tamilisch. Insgesamt werden aktuell etwa 25% der indischen Bevölkerung zur Ethnie der Draviden gerechnet, die in den meisten Teile Südindiens dominieren.

Exiltibeter

Bei dieser Gruppe handelt es sich um Tibeter die seit 1959 Jahr für Jahr aus ihrer chinesisch besetzten Heimat flüchten. Der damalige Premierminister Indiens, Jawaharlal Nehru gewährte den Flüchtlingen offiziell Asyl und so leben heute mehr als 100.000 Tibeter im Exil in Indien. Die Stadt Dharamsala im Bundesstaat Himachal Pradesh beheimatet derzeit die größte tibetische Exilgemeinde und wird umgangssprachlich sogar als „Little Lhasa“ („kleines Lhasa“) bezeichnet. Dort haben auch der aktuelle Dalai Lama und die tibetische Exilregierung ihren Sitz.

Mongolen

Zur Ethnie der Mongolen werden meist tibeto-birmanisch oder Mon-Khmer-sprachige Gruppen gezählt. Diese Leben zum größten Teil in der Himalaya Region, in den nördlichen und nordöstlichen Bundesstaaten Indiens. Beispielsweise in Assam, Arunchal Pradesh, Ladakh oder in kleinen Gruppen auch in den größeren Städten des Landes. Man vermutet, dass es sich bei dieser Ethnie um die Nachfahren zentralasiatischer Völker handelt, die in mehreren Wellen im Zeitraum von Jahrtausenden über das Himalaya auf den indischen Subkontinent wanderten. Sie machen heute allerdings nur einen sehr geringen Anteil von weniger als 5% der indischen Bevölkerung aus.

Ladakhis

Als Ladakhis bezeichnet man einen Teil der Bewohner, die in der Hochgebirgsregion Ladakh, im heutigen indischen Bundesstaat Jammu & Kashmir leben. Sie sprechen Ladakhi, welches als ein Vorgänger des Tibetischen gilt und in der viele alte Formen erhalten geblieben sind. Leh, Shamma und Nubra sind die gebräuchlichsten und bekanntesten Dialekte in der Alltagssprache der Menschen, aber es existieren weitaus mehr. Heute schätzt man die Zahl der Ladakhis-Sprechenden in Indien auf 100.000 und in Tibet auf etwa 12.000. Darüber hinaus gehört ein Großteil der Ladakhis Formen dem tibetischen Buddhismus an, die sich in der abgelegenen Hochgebirgsregion lange erhalten haben.

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Assamesen

Als Assamesen werden jene Menschen bezeichnet, die entweder im heutigen Bundesstaat Assam, im Nordosten Indiens leben oder Assamesisch sprechen. Die assamesische Sprache gehört zur indoarischen bzw. indoeuropäischen Sprachfamilie und wird aktuell von etwa 15 Millionen Muttersprachlern gesprochen. Die Gruppe der Assamesen selbst ist äußerst vielfältig und setzt sich aus einer Vielzahl multilinguistischer, multireligiöser und multikultureller Subgruppierungen zusammen. Deshalb ist es bis heute sehr umstritten, wer genau dazugehört und wer nicht.