Einst Jagdgebiet des Maharajas von Jaipur, wurde der Ranthambore Nationalpark im Jahr 1955 unter Schutz gestellt. Da die Tigerpopulation schon damals dezimiert war, stand er ab 1973 unter besonderem Schutz und im Jahr 1980 wurde der Park für Besucher geöffnet.
Steckbrief Ranthambore Nationalpark
Größe: 400 Quadratkilometer (etwa 15 % des Saarlandes)
Lage: in Rajasthan (nördliches Indien), am Rand der Wüste Thar
Besonderes Tier: Bengalischer Tiger
Beste Reisezeit: November und März
Tiere im Ranthambore Nationalpark
Berühmtester und zugleich gefährlichster Bewohner des Nationalparks ist der Bengalische Tiger. Heute pirschen sich schätzungsweise um die 50 erwachsenen und 10 junge Tiere durch das Unterholz im Park. Aber es kommen natürlich auch noch andere Raubtiere wie Leoparden, Hyänen, Rohrkatzen, Mungos oder Lippenbären vor.
Es finden sich auch Sambar- und Axishirsche, verschiedene Arten von Antilopen und Gazelle, sowie Wildschweine und um die 30 weiteren Säuger. Zudem hat man knapp 320 Vogelarten und mehr als 35 Reptilienarten im Park bisher entdecken können. Aufgrund der Trockenheit außerhalb der Regenzeit sind kaum Amphibienarten in der Region heimisch.
Vegetation und Landschaft des Ranthambore Nationalparks
Die Wälder im Nationalparks gehören zu einem sehr seltenen Typus. Zwischen der Wüste Thar und den Urwäldern der Gangesebene entwickelte sich über die Jahrtausende ein ganz spezifischer Typ Wald: trockener Dschungel. Die Wälder des Ranthambore Nationalparks sind das größte noch erhaltene Gebiet dieses besonderen Waldtyps. Sie bieten einer unglaublichen Vielzahl von Lebewesen einen weltweit einzigartigen Lebensraum. Mehr als 300 Pflanzenarten hat man bisher entdeckt und darunter auch sehr viele einzigartige.
Beste Reisezeit und Klima im Ranthambore Nationalpark
Der Park ist während der Monsunzeit von Juli bis September für Besucher geschlossen. Beste Reisezeiten sind entweder im November, nachdem der Regen aufgehört hat und angenehme Temperaturen herrschen. Oder im März, nachdem die kalte Winterzeit vorbei, aber die heißen Sommertage noch nicht da sind.
Landschaft im Ranthambore
Der Park liegt am äußeren Randgebiet der Wüste Thar und erstreckt sich zwischen den Aravali und Vindhya Bergen. Dementsprechend gibt es eine sehr vielfältige Topographie, von felsigen Bergen und Plateaus, über weite Wiesen und trockene Wälder, bis hin zu einigen Seen, weitläufigen Flusstäler und mancherorts sogar Savanne. Im Norden fließt der Fluss Banas und im Süden der Chambal. Die beiden größten Flüsse sind die natürliche Grenze des Nationalparks und zugleich die Lebensader der gesamten Region.
Keine empfohlene Reisezeit: Wie meist alle Regionen Indiens, ist auch das Klima im Ranthambore Nationalpark stark vom Monsun abhängig. In der Zeit zwischen Juli und September regnet es meist heftig und lange. Daher ist der Park in dieser Zeit auch für Besucher geschlossen. Nach dem Regen kühlt sich das Wetter zunehmend ab.
Temperaturen im Winter und Sommer
In den Wintermonaten von November bis Februar herrschen tagsüber immer Temperaturen um die 20°C, während es nachts schon mal auf 2° C abkühlt. Ab April wird es dann den ganzen Sommer über wieder wärmer und die Temperaturen können auf bis auf unerträgliche 48°C ansteigen, bevor der Regen wieder Abkühlung bringt.
Touren und Unterkünfte im Ranthambore Nationalpark
Safaritouren im Ranthambore Nationalpark werden entweder mit einem Jeep oder mit einem offenen Kleinbus für 20 Personen (Canter) angeboten, die die Gäste auch meist in den Hotels abholen. Je nach Saison starten die morgendlichen und abendlichen Safaris, sogenannte game drives, zu unterschiedlichen Zeiten. Es gibt aber mindestens immer zwei Touren am Tag, eine morgens und eine abends. Zu diesen Zeiten lassen sich am Besten Tiere beobachten und die Chancen für eine Sichtung des Königs des Dschungels stehen am höchsten. Aus Sicherheits- und Umweltschutzgründen ist es Besuchern nicht gestattet, sich selbständig innerhalb des Parks zu bewegen.
Monat | Morgensafari | Abendsafari |
Oktober | 07:00 – 10:30 Uhr | 14:30 bis 18:00 Uhr |
Nov. bis Jan. | 07:00 – 10:30 Uhr | 14:00 bis 17:30 Uhr |
Feb bis März | 06:0 – 10:0 Uhr | 14:30 bis 18:00 Uhr |
April bis Mitte Mai | 06:30 – 09:30 Uhr | 14:30 bis 18:00 Uhr |
Mitte Mai bis Juni | 06:00 – 09:30 Uhr | 15:30 bis 19:00 Uhr |
Unterkünfte gibt es in den Siedlungen an den Eingängen des Parks, in unmittelbarer Umgebung in allen Preisklassen. Allerdings gibt es auch einige Übernachtungsmöglichkeiten innerhalb der umliegenden Wildreservate Sawai Mansingh und Kali Devi mit einem besonderen Augenmerk auf nachhaltigen Tourismus und in gehobenen Preisklassen. Ein besonderes High End Resort ist das Oberoi Vanya Vilas 9 km westlich des Parks in Ranthambore. Standard-Unterkünfte, wie das Ranthambhore National Resort, starten bei 4,500 Rupien pro Nacht und sind ebenfalls sehr empfehlenswert.
Bengal-Tiger auf einer Lodgesafari entdecken:
Anreise zum Ranthambore Nationalpark
Die nächsten Flughäfen gibt es in Jaipur (132km) und Kota (108km). Die nächstgelegene Stadt mit Bahnhof ist Sawai Madhopur. Sie liegt an der Verbindung zwischen Delhi und Mumbai, ist aber auch von Jaipur und Agra aus zu erreichen. Reisende können den Ranthambore kann außerdem per Auto bzw. Mietwagen erreichen. Von Delhi aus fährt man knapp 480 km.